Außergerichtliche Einigung im Arbeitsrecht: Alles was Sie wissen müssen.

Vorteile, Risiken und Ihre Rechte bei einer Außergerichtlichen Einigung im Arbeitsrecht

Wenn es am Arbeitsplatz zu Konflikten kommt, wünschen sich viele Betroffene eine schnelle und unkomplizierte Lösung. Eine außergerichtliche Einigung bietet genau das: Sie ermöglicht es, Streitigkeiten ohne langwierige Gerichtsverfahren zu klären und eine individuell passende Lösung zu finden. Unsere Kanzlei Pöppel Rechtsanwälte unterstützt Sie dabei, die besten Ergebnisse zu erzielen.

Eine außergerichtliche Einigung kann für Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine attraktive Möglichkeit sein, Konflikte schnell und unkompliziert zu lösen. Dennoch wirft sie häufig Fragen auf, vor allem zu den rechtlichen Unterschieden zwischen den Vertragsarten, den Vor- und Nachteilen einer Einigung sowie den Risiken ohne anwaltliche Unterstützung. Im Folgenden beantworten wir die häufigsten Fragen und klären die wichtigsten Aspekte.

Wie unterstützen Anwälte bei außergerichtlichen Einigungen?

Verhandlung von Abwicklungs- und Aufhebungsverträgen
Ein Anwalt sorgt dafür, dass Sie nicht nur die rechtlichen Konsequenzen verstehen, sondern auch faire Konditionen erhalten. Ob es um eine angemessene Abfindung, das Arbeitszeugnis oder die Klärung offener Lohnforderungen geht – ein Anwalt verhandelt mit dem Arbeitgeber auf Augenhöhe.

Prüfung der rechtlichen Folgen von außergerichtlichen Vereinbarungen
Nicht jede Einigung ist von Vorteil. Ein Anwalt hilft Ihnen, mögliche Risiken zu erkennen, etwa Sperrzeiten beim Arbeitslosengeld oder unfaire Regelungen im Vertrag. Ziel ist es, eine Einigung zu schaffen, die Ihren Interessen entspricht.

Besonderheiten bei Kündigungsschutz und Abfindung
Eine außergerichtliche Einigung kann sinnvoll sein, wenn der Kündigungsschutz nicht greift oder eine hohe Abfindung angeboten wird. Ein Anwalt bewertet Ihre Chancen und Risiken und sorgt dafür, dass Sie keine wichtigen Rechte aufgeben.


Die Rolle des Fachanwalts für Arbeitsrecht

Warum ein Fachanwalt für Arbeitsrecht die beste Wahl ist
Ein Fachanwalt kennt die Feinheiten des Arbeitsrechts und weiß, wie Verträge rechtssicher gestaltet werden. Dank seiner Spezialisierung kann er auch bei komplexen Verhandlungen optimale Ergebnisse erzielen.

Wie ein Fachanwalt außergerichtliche Lösungen gestaltet
Ein Fachanwalt sichert Ihre Interessen und sorgt dafür, dass mögliche Fallstricke in Abwicklungs- oder Aufhebungsverträgen vermieden werden. Gleichzeitig achtet er darauf, dass die Einigung flexibel und individuell angepasst ist.


Arbeitsrecht allgemein: Möglichkeiten der außergerichtlichen Einigung

Abwicklungsvertrag: Einigung nach der Kündigung
Ein Abwicklungsvertrag klärt die Folgen einer Kündigung. Typischerweise verzichtet der Arbeitnehmer auf eine Klage, während der Arbeitgeber finanzielle oder andere Leistungen wie ein wohlwollendes Arbeitszeugnis zusichert.

Aufhebungsvertrag: Einvernehmliches Ende des Arbeitsverhältnisses
Ein Aufhebungsvertrag bietet eine Alternative zur Kündigung. Beide Seiten vereinbaren einvernehmlich das Ende des Arbeitsverhältnisses, ohne Kündigungsfristen oder Sonderkündigungsschutz. Oft wird eine Abfindung Teil der Vereinbarung.

Gerichtlicher Vergleich: Einigung während des Prozesses
Auch in einem laufenden Gerichtsverfahren können sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einigen. Der gerichtliche Vergleich beendet den Prozess, ohne dass ein Urteil gefällt wird.


Pöppel Rechtsanwälte – Ihre Experten für außergerichtliche Einigungen

Über die Kanzlei
Unsere Kanzlei bietet Ihnen individuelle und professionelle Unterstützung bei allen Themen rund um außergerichtliche Einigungen. Wir verhandeln für Sie die besten Konditionen und klären mögliche Risiken.

Warum Pöppel Rechtsanwälte?
Dank unserer jahrelangen Erfahrung wissen wir, wie wichtige Details in Verhandlungen berücksichtigt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass Sie von der Einigung profitieren und Ihre Interessen gewahrt bleiben.


Fallbeispiele aus der Praxis

  • Abfindung durch außergerichtliche Einigung: Ein Arbeitnehmer konnte nach einer Kündigung durch einen Abwicklungsvertrag eine hohe Abfindung aushandeln.
  • Aufhebungsvertrag bei Sonderkündigungsschutz: Ein Mitarbeiter unter Sonderkündigungsschutz verließ das Unternehmen freiwillig nach einer Einigung über eine Abfindung und ein hervorragendes Arbeitszeugnis.
  • Gerichtlicher Vergleich und Verzicht auf weitere Ansprüche: In einem laufenden Verfahren einigten sich die Parteien auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit einer Abfindung, wodurch ein Urteil vermieden wurde.
  • Nachverhandlungen zu bestehenden Einigungen: Ein Arbeitnehmer konnte mithilfe eines Anwalts die Bedingungen eines bereits unterzeichneten Aufhebungsvertrags nachbessern.
  • Konflikte bei offenen Lohnzahlungen trotz Einigung: Ein Arbeitgeber zahlte vereinbarte Lohnforderungen nicht, woraufhin der Arbeitnehmer erfolgreich klagte.

FAQ: Häufige Fragen zur außergerichtlichen Einigung

Was ist der Unterschied zwischen Abwicklungsvertrag und Aufhebungsvertrag?

  1. Definition Abwicklungsvertrag: Dieser regelt die Folgen einer bereits ausgesprochenen Kündigung. Der Arbeitnehmer verzichtet auf eine Klage und erhält dafür eine Abfindung oder andere Leistungen.
  2. Definition Aufhebungsvertrag: Der Aufhebungsvertrag beendet das Arbeitsverhältnis einvernehmlich, ohne dass es zu einer Kündigung kommt. Oft wird er genutzt, um Kündigungsfristen oder Sonderkündigungsschutz zu umgehen.
  3. Wann welcher Vertrag sinnvoll ist: Der Abwicklungsvertrag eignet sich nach einer Kündigung, der Aufhebungsvertrag bei einer geplanten Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

Wann lohnt sich eine außergerichtliche Einigung?

  1. Zeitersparnis: Eine außergerichtliche Einigung ist oft schneller als ein Gerichtsverfahren, das Monate dauern kann.
  2. Geringere Kosten: Die Einigung verursacht weniger Kosten als ein langwieriger Prozess vor Gericht.
  3. Flexibilität: Die Bedingungen können individuell gestaltet werden, etwa bei Abfindungen oder Kündigungsfristen.

Welche Risiken bestehen bei einer Einigung ohne Anwalt?

  1. Unklare Vertragsinhalte: Ohne Anwalt können wichtige Klauseln fehlen oder falsch formuliert sein, was zu Nachteilen führt.
  2. Ungünstige Konditionen: Arbeitgeber können versuchen, den Arbeitnehmer zu übervorteilen, etwa durch eine zu geringe Abfindung.
  3. Sperrzeit beim Arbeitslosengeld: Ohne rechtliche Beratung kann eine Einigung zu einer Sperrzeit beim Arbeitslosengeld führen, die vermeidbar gewesen wäre.

Kann ich nach einer außergerichtlichen Einigung noch klagen?

  1. Verzichtsklauseln beachten: In vielen Verträgen wird festgelegt, dass mit der Einigung alle Ansprüche abgegolten sind. Dies schließt spätere Klagen meist aus.
  2. Ausnahmen prüfen: Fehlt eine solche Klausel oder verletzt der Arbeitgeber den Vertrag, kann trotzdem geklagt werden.
  3. Rechtliche Unterstützung: Ein Anwalt hilft Ihnen, die Möglichkeiten einer Klage nach der Einigung zu bewerten.

Was passiert bei einer Sperrzeit für Arbeitslosengeld nach einer Einigung?

  1. Grund der Sperrzeit: Die Arbeitsagentur wertet die freiwillige Aufgabe des Arbeitsplatzes als Grund für eine Sperrzeit von bis zu 12 Wochen.
  2. Vermeidung durch Beratung: Ein Anwalt kann helfen, die Einigung so zu gestalten, dass die Sperrzeit vermieden wird.
  3. Individuelle Lösungen: Durch kluge Formulierungen im Vertrag, etwa durch eine betriebsbedingte Kündigung vor der Einigung, kann die Sperrzeit umgangen werden.

 

Was ist der Unterschied zwischen Abwicklungsvertrag und Aufhebungsvertrag?

  1. Definition und Zweck des Abwicklungsvertrags
    Ein Abwicklungsvertrag kommt nach einer Kündigung zustande und regelt deren Folgen. Der Arbeitnehmer verzichtet dabei auf eine Kündigungsschutzklage, und im Gegenzug verpflichtet sich der Arbeitgeber zu bestimmten Leistungen, wie einer Abfindung oder einem wohlwollenden Arbeitszeugnis. Der Vertrag wird genutzt, um Konflikte nach einer Kündigung einvernehmlich beizulegen.
    Beispiel: Nach einer betriebsbedingten Kündigung bietet der Arbeitgeber eine Abfindung an, um eine langwierige gerichtliche Auseinandersetzung zu vermeiden.
  2. Definition und Zweck des Aufhebungsvertrags
    Ein Aufhebungsvertrag beendet das Arbeitsverhältnis ohne vorherige Kündigung. Beide Parteien vereinbaren einvernehmlich die Beendigung des Arbeitsverhältnisses, oft mit zusätzlichen Regelungen wie einer Abfindung. Der Aufhebungsvertrag umgeht Kündigungsfristen und erleichtert den Abschied, wenn eine Kündigung schwierig oder ungewollt ist.
    Beispiel: Ein Mitarbeiter mit Sonderkündigungsschutz einigt sich mit dem Arbeitgeber auf einen Aufhebungsvertrag, um die Zusammenarbeit schnell zu beenden.
  3. Abgrenzung und Anwendung in der Praxis
    Der Abwicklungsvertrag folgt einer Kündigung und regelt deren Konsequenzen, während der Aufhebungsvertrag die Kündigung ersetzt. Welcher Vertrag sinnvoll ist, hängt von der Ausgangssituation ab. In beiden Fällen ist eine anwaltliche Beratung wichtig, um mögliche Nachteile zu vermeiden.
    Beispiel: Ein Abwicklungsvertrag kann vorteilhaft sein, wenn die Kündigung bereits erfolgt ist, während ein Aufhebungsvertrag eine schnelle Einigung ermöglicht, bevor eine Kündigung ausgesprochen wird.

Wann lohnt sich eine außergerichtliche Einigung?

  1. Zeitersparnis gegenüber einem Gerichtsverfahren
    Ein Gerichtsprozess dauert oft Monate oder sogar Jahre, während eine außergerichtliche Einigung innerhalb weniger Tage oder Wochen abgeschlossen sein kann. Dies ist besonders vorteilhaft für Arbeitnehmer, die schnell Klarheit über ihre berufliche Zukunft benötigen, oder für Arbeitgeber, die rechtliche Unsicherheiten vermeiden möchten.
    Beispiel: Ein Mitarbeiter schließt einen Aufhebungsvertrag ab, um sofort eine neue Stelle antreten zu können, statt auf das Ergebnis eines langwierigen Prozesses zu warten.
  2. Kostenreduktion im Vergleich zu einem Urteil
    Die Kosten für Anwälte und Gerichtsverfahren können hoch sein, insbesondere wenn es zu einer Berufung kommt. Eine außergerichtliche Einigung spart diese Ausgaben, da die Parteien lediglich Verhandlungskosten tragen müssen, die oft vorhersehbar und geringer sind.
    Beispiel: Ein Arbeitgeber bietet eine Abfindung im Rahmen eines Abwicklungsvertrags an, um teure Gerichtskosten zu vermeiden und eine schnelle Lösung zu erzielen.
  3. Flexibilität bei den Vertragsbedingungen
    Ein wesentlicher Vorteil einer außergerichtlichen Einigung ist die Flexibilität. Die Parteien können individuelle Regelungen treffen, die über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen, z. B. höhere Abfindungen, Sonderleistungen oder flexible Austrittsdaten.
    Beispiel: Ein Arbeitnehmer erhält im Rahmen einer Einigung neben einer Abfindung auch die Möglichkeit, für drei Monate bezahlten Sonderurlaub zu nehmen.

Welche Risiken bestehen bei einer Einigung ohne Anwalt?

  1. Unklare oder benachteiligende Vertragsinhalte
    Ohne juristische Expertise können wichtige Vertragsdetails übersehen werden. Dies kann dazu führen, dass der Arbeitnehmer unvorteilhafte oder sogar unrechtmäßige Bedingungen akzeptiert. Ein Anwalt prüft den Vertrag, um solche Fallstricke zu vermeiden.
    Beispiel: Ein Aufhebungsvertrag enthält eine Klausel, die den Arbeitnehmer von allen zukünftigen Ansprüchen ausschließt, ohne dass er dies bemerkt.
  2. Ungünstige finanzielle Konditionen
    Arbeitgeber könnten versuchen, die Abfindung oder andere Leistungen niedrig zu halten, da sie davon ausgehen, dass der Arbeitnehmer ohne rechtliche Beratung keine Verhandlungsstärke hat. Ein Anwalt stellt sicher, dass die angebotenen Konditionen fair und marktüblich sind.
    Beispiel: Ein Arbeitnehmer akzeptiert eine Abfindung, die weit unter der gesetzlich empfohlenen Höhe liegt, weil ihm die Verhandlungsmöglichkeiten nicht bekannt sind.
  3. Gefahr einer Sperrzeit beim Arbeitslosengeld
    Ein schlecht gestalteter Vertrag kann dazu führen, dass die Agentur für Arbeit eine Sperrzeit von bis zu 12 Wochen verhängt, da der Arbeitnehmer seinen Arbeitsplatz „freiwillig“ aufgegeben hat. Ein Anwalt hilft, den Vertrag so zu formulieren, dass eine Sperrzeit vermieden wird.
    Beispiel: Ein Anwalt sorgt dafür, dass der Vertrag eine betriebsbedingte Begründung enthält, die von der Arbeitsagentur anerkannt wird.

Kann ich nach einer außergerichtlichen Einigung noch klagen?

  1. Prüfung von Verzichtsklauseln im Vertrag
    Viele Einigungen enthalten Verzichtsklauseln, die regeln, dass mit der Unterschrift alle Ansprüche abgegolten sind. Solche Klauseln schließen eine spätere Klage in der Regel aus. Ein Anwalt kann bewerten, ob die Klausel rechtlich zulässig ist und ob Ausnahmen bestehen.
    Beispiel: Ein Arbeitnehmer stellt fest, dass offene Lohnforderungen nicht im Vertrag geregelt wurden, und ein Anwalt klärt, ob eine Klage dennoch möglich ist.
  2. Mögliche Ausnahmen bei Vertragsverletzungen
    Wenn der Arbeitgeber den Vertrag nicht einhält, z. B. die vereinbarte Abfindung nicht zahlt, bleibt der Weg zum Gericht offen. In solchen Fällen ist die Einigung hinfällig, und der Arbeitnehmer kann Ansprüche durchsetzen.
    Beispiel: Ein Arbeitnehmer klagt erfolgreich auf Zahlung der im Abwicklungsvertrag festgelegten Abfindung, nachdem der Arbeitgeber diese verweigert hat.
  3. Beratung zu Nachverhandlungen oder neuen Ansprüchen
    Sollten nachträglich rechtliche Fragen auftreten, z. B. zu Lohnnachzahlungen oder offenen Urlaubstagen, kann ein Anwalt prüfen, ob diese trotz der Einigung geltend gemacht werden können. In einigen Fällen sind Nachverhandlungen eine Alternative zur Klage.
    Beispiel: Ein Arbeitnehmer entdeckt, dass ihm im Aufhebungsvertrag zusätzliche Überstundenvergütungen zustehen, und verhandelt diese mithilfe eines Anwalts nach.

Was passiert bei einer Sperrzeit für Arbeitslosengeld nach einer Einigung?

  1. Gründe für die Sperrzeit
    Die Agentur für Arbeit verhängt eine Sperrzeit von bis zu 12 Wochen, wenn der Arbeitnehmer den Arbeitsplatz freiwillig aufgegeben hat. Dies betrifft oft Aufhebungsverträge, da diese als eigenständige Beendigung des Arbeitsverhältnisses gewertet werden.
    Beispiel: Ein Arbeitnehmer unterschreibt einen Aufhebungsvertrag, ohne die Konsequenzen zu kennen, und erhält zunächst kein Arbeitslosengeld.
  2. Vermeidung durch korrekte Vertragsgestaltung
    Ein Anwalt kann die Einigung so gestalten, dass eine Sperrzeit vermieden wird, z. B. durch die Formulierung einer betriebsbedingten Kündigung als Grundlage des Vertrags. Die Arbeitsagentur akzeptiert solche Begründungen häufig, wodurch die Ansprüche auf Arbeitslosengeld ungekürzt erhalten bleiben.
    Beispiel: Der Vertrag erklärt die Einigung als Folge einer Restrukturierung, wodurch die Arbeitsagentur keine Sperrzeit verhängt.
  3. Rechtliche Schritte bei unberechtigter Sperrzeit
    Sollte die Arbeitsagentur dennoch eine Sperrzeit verhängen, kann der Arbeitnehmer rechtlich dagegen vorgehen. Ein Anwalt hilft, die Entscheidung anzufechten und die Ansprüche auf Arbeitslosengeld schnellstmöglich wiederherzustellen.
    Beispiel: Ein Anwalt legt erfolgreich Widerspruch ein, nachdem die Agentur eine Sperrzeit trotz klarer betriebsbedingter Begründung verhängt hat.