
Leiharbeit wird von vielen – vor allem Gewerkschaftsnahen – eher verteufelt. Immer wieder hört man von Sklavenhandel und Ausnutzung ohne Perspektive.

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Der Ursprung der Leiharbeit in Europa ist allerdings ein anderer. Früher war Leiharbeit eine besonders qualifizierte Arbeit, weil Leiharbeiter für Auftragsspitzen zusätzlich zur Stammbelegschaft in die Unternehmen geholt wurden. So ist es übrigens in vielen Ländern in Europa bis heute, z.B. Frankreich. Erst unter der Rot-Grünen Koalition wurde der maßgebliche „Qual-Pay-Grundsatz“ aufgegeben und so wurde es praktisch möglich, quasi ganze Belegschaften durch verschiedene Formen der Leiharbeit, Arbeitnehmerüberlassung, Werkverträge etc. zu ersetzen. Besonders schlimme Zustände herrschen z.B. in den großen Schlachtbetrieben, wo nicht einmal mehr Leiharbeiter eingesetzt werden, sondern Kolonnen von Selbständigen aus Osteuropa die Arbeit machen.
Viele Leiharbeiter wechseln in reguläre Jobs – viele werden aber auch arbeitslos
Aus den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit geht hervor, dass für Hunderttausende Arbeitnehmer die Leiharbeit ein Sprungbrett in einen regulären Job ist. Für ebenso viele Leiharbeiter endet die Leiharbeit aber auch mit der Arbeitslosigkeit.
Aktuelle Zahlen zur Leiharbeit

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Seit jeher steht die Leiharbeit in der Kritik. Hauptgrund hierfür sind die niedrigeren Löhne. Trotz Mindestlohns und diverser Tarifverträge verdienen Leiharbeiter nach wie vor teilweise erheblich weniger als festangestellte Arbeitnehmer. Die Gewerkschaften kritisieren diese Praxis zurecht als Ausbeutung – zumal die Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer stetig wächst. Zuletzt lag diese Zahl bei etwa einer Million. Derzeit berät der Bundestag übrigens (erneut) über einen Gesetzesentwurf, der Missbrauch und Lohndumping bei Leiharbeit eingrenzen soll.
Gleichgewicht: Hire and Fire
Die Zahlen der Bundesagentur zeigen nun aber auch, dass Leiharbeit für viele Betroffene nur eine Zwischenstation im Arbeitsleben ist. So gelingt Vielen offenbar ein Wechsel in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis. 2015 wechselten demnach 380.000 Leiharbeiter in feste Arbeit. Gleichzeitig sind aber mehr als 360.000 Leiharbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit gerutscht. Hiervon bezogen fast 140.000 direkt Hartz-IV-Leistungen, erhielten also kein Arbeitslosengeld I.
Die meisten arbeiten zu einem Niedriglohn
In Vollzeit beschäftigte Leiharbeiter verdienten Ende 2015 im Schnitt 1747 Euro brutto – festangestellte Arbeitnehmer verdienten im Schnitt hingegen 3084 Euro. Der Vergleich hinkt jedoch ein Wenig, da die Zahlen über alle Branchen hinweg gelten. Was man allerdings nicht relativieren kann: Zwei von drei Leiharbeitnehmern arbeiteten 2015 zu einem Niedriglohn, also zu einem Lohn, der zwei Drittel des mittleren Gehalts der Beschäftigten insgesamt liegt.
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