Diskriminierungen im Auswahlverfahren könnten durch anonymisierte Bewerbungen vermieden werden – wenn man sie denn nutzen würde. Weder Unternehmen noch Bewerber halten laut einer Umfrage viel von der namenlosen Vorstellung.
Deutschland hinkt hinterher: Anonyme Bewerbungen, die keine Rückschlüsse auf Alter, Herkunft oder Geschlecht des Bewerbers zulassen, sind in vielen Ländern bereits Gang und Gäbe. Hierzulande sind die Vorteile des anonymisierten Bewerbungsverfahrens noch nicht angekommen.
Eine Studie der Universität Bamberg bestätigte kürzlich, dass nur 5,7 Prozent der insgesamt 250 befragten Unternehmen mehr Vor- als Nachteile in der anonymen Bewerbung sehen. Bei den Bewerbern war die Zustimmung etwas größer. Immerhin 27,5 Prozent halten es für vorteilhaft, sich anonymisiert zu bewerben.
Deutliche Ergebnisse bei Umfrage
Dabei hätte eine Anonymisierung für Bewerber einige durchaus positive Effekte. Menschen allgemein – und auch Personaler – treffen Entscheidungen unter emotionalen Gesichtspunkten. Ob man das möchte oder nicht – niemand kann sich davon frei machen, auch oberflächliche und irrelevante Aspekte in seine Entscheidungen einfließen zu lassen. Aber insbesondere im Bewerberverfahren ist Objektivität viel wert.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gab vor Kurzem erst bekannt, dass besonders Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund unter Vorurteilen und Schwierigkeiten im Bewerbungsverfahren leiden würden. Insbesondere Bewerber, die angaben, einen Migrationshintergrund zu haben, würden nachweislich schlechtere Chancen haben, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Anonymisierte Bewerbungen würden an dieser Stelle für mehr Gerechtigkeit sorgen und einige Arbeitgeber dazu bewegen, über den Tellerrand zu schauen.
Kosten- und Zeitfaktor wohl eher zweitrangig
Arbeitgeber berufen sich häufig darauf, dass sie sich ohnehin schon an das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz halten und Bewerber daher nicht diskriminieren würden. Zudem seien anonyme Bewerberverfahren mit zusätzlichem Verwaltungsaufwand und Kosten verbunden, da sie insgesamt in die Länge gezogen würden. Das zentrale Problem scheint jedoch die Anonymisierung an sich zu sein.
Mit ziemlicher Sicherheit wäre so mancher alteingesessener Personaler bestimmt von einem guten Kandidaten positiv überrascht, den er mit seinem üblichen nicht anonymisierten Auswahlverfahren gar nicht kennengelernt hätte. Etwas mehr Flexibilisierung wäre wünschenswert!
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In Deutschland besteht eine klassische Bewerbung aus einem Anschreiben, einem Lebenslauf, Zeugnissen und sonstigen beruflichen Referenzen. Üblich ist zudem, der Bewerbung ein Bewerbungsfoto beizufügen. Von Bewerbern darf jedoch nicht zwingend verlangt werden, dass der Bewerbung ein Foto beigefügt wird. Vermehrt kommt es vor, dass die Bewerbungsunterlagen auf elektronischem Weg, insbesondere per E-Mail, eingereicht werden. Einige Unternehmen erwarten zum Beispiel eine Bewerbung über ein Online-Formular. In diesem Fall werden die Unterlagen direkt auf die Bewerbungsplattform hochgeladen. Die klassischen Bewerbungsmappe ist heutzutage eher eine Seltenheit…WEITERLESEN
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